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Rollei Powerflex 10x Retro: Neuer Trend trifft alte Technik

Mit der Powerflex 10x Retro reagiert Rollei auf den aktuellen Retro-Kamera-Boom. Doch hinter der nostalgischen Fassade steckt überschaubare Technik zum Einstiegspreis. Ein Blick auf die Vor- und Nachteile der neuen Digitalkamera.

Noch mehr Futter für den Retro-Hunger

Der Markt für nostalgisch gestaltete Digitalkameras wächst stetig. Besonders auf Social Media erfreuen sich klassisch designte Kameras großer Beliebtheit – vermutlich auch, weil sie eine einfachere Alternative zur aufwendigeren, aber momentan ebenso hippen Analogfotografie darstellen. In dieses Segment stößt nun Rollei mit der Powerflex 10x Retro vor.

Rollei schreibt in der Pressemitteilung: “Hinter der nostalgischen Optik verbirgt sich moderne Technik, die alle Anforderungen an eine zeitgemäße Kamera erfüllt.” Die technischen Daten ernüchtern allerdings: Verbaut ist ein Sony-IMX415-Sensor im 1/2,8-Zoll-Format, der 2019 erschien und vor allem für Smartphones vorgesehen war.

Rollei wirbt damit, dass “sowohl spontane Aufnahmen für den Alltag als auch großformatige Drucke in hoher Qualität” möglich seien. Daran sind auch ohne Test basierend auf dem Datenblatt mindestens hohe Zweifel anzubringen.

Die beworbene 64-MP-Auflösung wird nur durch Software-Interpolation erreicht – nativ liefert der Sensor 8 MP. Da ausschließlich JPGs gespeichert werden können, sind auch die Nachbearbeitungsmöglichkeiten begrenzt.

Ja, das ist ein echtes Werbefoto für die Rollei Powerflex 10x Retro.

Zwischen Smartphone und Kompaktkamera

Das fest verbaute 10-fach-Zoomobjektiv bietet mit einer Brennweite von 33-330mm (KB) und Blendenwerten zwischen f/2.8 und f/3.1 immerhin deutlich mehr Flexibilität als Smartphone-Kameras. Die moderate Weitwinkel-Brennweite von 33mm vermeidet dabei den von Smartphones sattgesehenen Look.

Im Videobereich soll die Kamera 4K-Aufnahmen mit 24 fps liefern. Die Speicherung erfolgt auf microSD-, nicht SD-Karten mit maximal 64 GB – auch hier zeigt sich die Nähe zur Smartphone-Technik.

Preisliche Einordnung und persönliches Fazit

Mit einem Einführungspreis von 199 Euro (UVP: 269,99 Euro) zielt Rollei auf preisbewusste Einsteiger. In dieser Preisklasse gibt es jedoch etablierte Alternativen: Die Panasonic Lumix FZ200 etwa bietet mit größerem Sensor und RAW-Unterstützung deutlich mehr fotografische Möglichkeiten – und ist auf dem Gebrauchtmarkt teilweise sogar günstiger erhältlich.

Die Powerflex 10x Retro richtet sich primär an Fotografen, die eine vielseitige Kompaktkamera als modisches Accessoire suchen und auf umfangreiche manuelle Einstellmöglichkeiten verzichten können. Der Hauptvorteil gegenüber Smartphones liegt im flexiblen Zoomobjektiv, technisch muss sich die Kamera allerdings mit älteren Smartphones messen. Ansonsten finde ich hier leider nicht viele nette Worte wie auch kürzlich bei einer ähnlichen Kamera, die unter der mittlerweile zerpflückten Minolta-Marke erschien.

An Analog-Fans richtet sich Rollei übrigens mit der letztes Jahr gestarteten 35AF, einer preislich aber eher gehobenen Filmkamera.

Findet ihr die UVP von 269,99 Euro (aktueller Preis 199 Euro) für die Rollei Powerflex 10x Retro gerechtfertigt?

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chris XX

… super Kmera, wirklich. Ne, dann doch lieber die Minolta. Da hat man hinten wenigsten die Selfie Linse. Ich finde es richtig das über sowas berichtet wird. Sowissen wir was wir nicht kaufen sollten, von was iwr die Finger weg lassen sollten. Den Preis finde ich erstmal viel zu hoch gegenüber den zwei anderen Kmeras die hier vorgestellt wurden. Ist sowas vielleicht was für Umsteiger vom SP auf´ne Camera?

chris XX

Hab mir vor sechs Jahren für 30€ mehr die EOS 2000D gekauft. Auch wenn einige Foristen von der 2000D nichts halten: Die ist ihr Geld wert.

J.Friedrich

Das Ding wird sicher der Hit! Egal, was für eine Technik – trifft den Zeitgeist – wir sind da ganz sicher überqualifiziert u überambitioniert in d Bewertung u Analyse einer solchen Umsetzung …

Mirko

Für mich sind solche “RetroNews” wesentlich interessanter …
https://lightlenslab.com/blogs/upcoming-project/light-lens-lab-50mm-f-1-5-z21-in-prototype-stage?ref=RUMORS

…hätte ich nicht schon das Heliar 50/1.5 dann würde ich mich über das LLL 50/1.5 freuen 📷

Thomas Nordsee

Die Redaktion vermerkt… der Markt für diese Kameras wächst.
Wächst er tatsächlich ? Oder wird versucht, einen Markt herbei zu reden? Ich habe Mühe, mir vorzustellen, wer ein wirkliches Interesse an diesen Kameras hat- sie tatsächlich nutzt. Wofür werden sie von wem verwendet? Fehlt mir die Phantasie?

Mirko

Lomography für Arme 😉

chris XX

… noch nicht einmal das: M.M.n. Schrott. Da wollen welche mit den Namen oder dem Erscheinungsbild Geld machen, mehr nicht.
P.S. wann guckst du dir die 100RF an? War das heute oder ist es morgen? Bin gespannt auf deinen Bericht.
Gruß Chris

Mirko

MORGEN Chris, bin schon ganz aufgeregt 😜 Es ist schon erschreckend wie viele Traditionsmarken mittlerweile durch den Kakao gezogen werden. Dürfte wohl bald das Kickstarter Projekt starten ” Der Vintage Trabant” 😂

chris XX

Au ja. Aber nur mit der blauen Abgasfahne, sonst ist es nicht echt.

Wolfgang Thiel

Franke und Heidecke drehen sich im Grab herum.

Thomas Nordsee

Kurz und prägnant- klasse zur Abendstunde!

Thorsten

Wer billig kauft, kauft doppelt, oder mehrfach.

Martin Berding

Oder man macht den Fehler nur einmal

Ollika

Schön das Fuji ne neue Kamera bringt. Äh, Moment mal! Ist ja gar keine, nur das Design geht in die Richtung. Es ist alles nur geklaut … (Prinzen)
Für mich erneut digitaler Schrott. Vielleicht eine Kamera um die Enkel an die Fotografie heranzuführen. Aber eher nicht. Zumal noch geklärt werden muss, was dass für ein 10fach-Zoom ist. Optisch oder digital. Ich tippe auf Letzteres.

Alfred Proksch

Auf einer kleinen feinen Plattform konnte unter anderem auf ein Rollei-Set bestehend aus den drei zweiäugigen 6×6 Rolleiflex (Weitwinkel/Normal/Tele) Modellen geboten werden.

Als der Preis die 6000 Euro überschritten hatte habe ich aufgegeben. Das war noch „echte“ Feinmechanik und für damalige Zeiten Luxus.

Martin Berding

Wie immer, Nomen est Omen, der Name Rollei allein zieht, muss ja gut sein. Ist wie bei dem Namen Telefunken, der immer mal wieder auftaucht. Hat aber nichts mit der damaligen Qualität gemeinsam, die Sachen werden irgendwo im Nirgendwo produziert und nach kurzer Zeit am Wertstoffhof entsorgt. Wird bei der aktuellen “Rollei” ähnlich sein. Rollei stand noch vor wenigen Jahrzehnten für Präzision, dafür haben sich Franke und Heidecke verbürgt. Eine Rollei in damaliger Qualität würde heute das 10fache kosten. Ich halte es so, wenn neu zu teuer ist, dann gebraucht. Bei manchen Angeboten ist das Neue noch nicht mal ab und der Preis freundlich.

Uneternal

Die TikTok Kiddies werden es sicher kaufen wie doof. Die kaufen sich ja heutzutage auch wieder olle Knipskameras von Anno 2010, für den sagenhaften Totblitz-Look.

Davon ab finde ich es eine Frechheit, dass heutzutage Kameras mit Softwareinterpolation als “64 Megapixel” beworben werden. Diese Kundenverarschung ist eigentlich ein Fall für den Verbraucherschutz.

Uneternal

Gerade mal die Produktseite geschaut und hier auch über die Fake-Bewertungen mit Fakefotos gestaunt, von denen die meisten eindeutig aus Kameras mit größerem Sensor stammen.

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